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Per Rad und Fuss durchs Exil

Hintergrund siehe http://de.indymedia.org/2007/01/167067.shtml



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Freitag, 29. Dezember 2006

Freitag, 29. Dezember 2006, 12. Tag auf Faial

Von azoren2007, 23:07







Das ist die erste Kurve auf dem kurzen taeglichen Weg nach Horta
Das Straeschen wurde in das Lavagestein geschnitten.
2.30 Aufstehen, Tagebuch, Briefe schreiben. Bei der Franziskuskirche war ich umsonst, da die Leiterin Amelia Rosa (Bild) nun im Urlaub ist „bis in’s neue Jahr“ was sowohl 2.1. als auch 5.1 oder ? heisen kann...

Auf dem Markt ist fast alles günstiger wie bei Modelo. So kostet Paprika beispielsweise 2 Euro das Kilo statt 3.49 Euro! Käse von Sao Jorge, 7 Monate gereift je nach Cooperative und Qualität 9.95 oder 7.70. Der von Pico kostet mit 6.50 angemessener Weise weniger, genauso wie der von Faial mit 5.80. Einige Frauen kommen gar von Pico hierher, da es dort zu viele Händlerinnen gibt. Einer kaufe ich eine Orange ab für 70 cent.



Bei RTP sagt mir ein Einheimischer, das meine Flagge nicht gut sei und geht weiter. Ich fahre hinterher und spreche ihn an, das Mensch sich drüber durchaus unterhalten könne, aber er müsse schon sagen „WARUM“.

Er will wieder weg, so das ich ihn mit Nachdruck auffordern muss. Er stellt sich als konservativ herraus. Da ich ihm aber erklaere, das ich auch aus Sicherheitsgruenden eine Flagge brauche, verschwindet er kurz in einem Laden, waehrend ich meine Fahne wieder hole, die sich ganz in seinem Sinne in einem Baugeruest verfangen hatte.

Er kommt wieder heraus, als ich auch gerade wieder ankomme und schenkt mir eine neutralere azorische Flagge. Ich habe dennoch das Beduerfniss, ihm genauer zu erklaeren, wiso mir die linke Kampffaust auf meiner Fahne der „Partida Socialista“ wichtig ist. Er hat leider keine Zeit, sagt aber, das er bei „Peter“ mit mir reden wuerde.

Bei der kath. Zeitung Diario de Horta spricht Mensch zwar perfekt English im Gegensatz zu den Konkurrierenden Medien, doch ist das Interesse = null. Die Sekretaerinn nimmt mein Anliegen zwar entgegen, wobei sie gleich mehrere Moeglichkeiten andeutet (Kolumne, Artikel lokal oder politisch oder im Sportteil), doch seitens der Journalisten (die wohl Chefredakteurin und Herausgeberinn in einer Person ist..) wird das Thema Antifaschismus/Neofaschismus nicht mal angesprochen. Die Sache mit dem Gepaeck wuerde nur mich betreffen. Schon interessant, wie sich die Argumente wandeln: Geht es darum, gegen die Airline vorzugehen bin ich ein Fall von vielen, und geht es darum, es deswegen oeffentlich zu machen, bin ich ploetzlich ein Einzelfall, egal wieviele Gegenbeweise ich anbringen kann.

Selbst wenn ich 100 Hortanenser beibringen wuerde, waere es nicht interessant.

Beim lokalen Radiosender vereinbart Mensch mit mir einen Termin fuer 14 oder 16 Uhr. Ich kann aber nur this is it is in the . Haette ich gewusst, das ich so puenktlich sein muss, haette ich natuerlich 30 Minuten gewartet, als ich den Journalisten, der gleichzeitig fuer den INCENTIVO arbeitet um 13.30 Uhr vor seiner Mittagspause im Aufgang zum Sender traf... (ein weiteres Treffen sollte nie wieder gelinegen..)

Nun sitze ich von 17-18 Uhr vorm INCENTIVO und warte auf den Journalisten...

An meinem Rad wehen nun beide Flaggen...

Zwischendurch war ich noch im Kino.

Doch ich springe wieder hin und her, so aufgekratzt bin ich wegen der fuer mich nach wie vor unglaublichen Vorgaenge gegen Antifaschisten derzeit in Deutschland UND wegen meines verlorenen Zelts. Also zurueck zum INCENTIVO: Es stellt sich heraus, das mit dem Journalisten, der fuer Radio UND den INCENTIVO arbeitet, der Journalist gemeint war, den ich schon beim INCENTIVO gesprochen hatte...

Also nicht der den ich suchte..

Und damit zum bislang schwierigsten Eintrag in mein Tagebuch dieser Reise: Am Morgen bereitete ich extra einen Brief an Robin + Anhang vor und packte eine Portion Gofio fuer ihn ein. Das Zusammentreffen mit Robin am Abend in der Hafenzweigstelle von Peters Cafe (ungemuetlicher, Galao dazu 10 cent teurer) fuehrt zum Eklat.

Obwohl verabredet war, nach 2 weiteren Tagen ohne Zelt sich wieder zu treffen, spricht er nicht mehr mit mir. Krieg. Kein Kommentar, keine Begruendung. Psychisch aeuserst schwierig. Doch ich kann mich halbwegs nach ausen beherrschen – heule nur kurz in Peter’s Cafe in das ich fliehe, da ich keinen english sprachigen Ansprechpartner fand wie ueblich in Stresssituationen. Dann kommt immer alles zusammen.

Nur durch mein kurzes Zusammengesunken da sitzen wird ein Mitarbeiter darauf aufmerksam. Er raet mir trotzdem nochmals das „Gespraech“ zu suchen. Ich fahre nach etwas Ueberlegung zurueck und setze mich an einen Nachbartisch. Ich bestelle ein Schinken-Kaese-Anannas-oast und schlieslich 5 Galao – einer fuer mich und 4 fuer Rene’s Tisch. Der Bestellung lass ich je einen erklaerenden und um Kontaktaufnahme bittenden Zettel in Deutsch/English beilegen. Alle 4 lassen in Mobbingart alles unangetastet.

Ich kann tun was ich will, um die Situation zu klaeren, es bleibt beim Krieg.

Als sie gehen MUSS ich Sie einfach ansprechen. Als Grund des Kriegs gibt er an, das ich mich zum Gespett der Insel machen wuerde durch mein Verhalten, womit er nichts zu tun haben moechte.

Er spricht das „verrueckte“ T-Shirt an, ohne seinen Inalt genau zu kennen und redet (alles in English stat Deutsch) irgendwas davon, das ich am Flughafen mein T-Sirt ausgezogen haette, womit er vermutlich einen T-Shirt-Wechsel meint um ein verschwitztes Shirt zu waschen. Aber egal, auch wenn ich der verueckteste Mensch von Faial bin, es ist MEIN Lebenund das aendere ich nicht um mich bei anderen einzuschleimen. Wie sinnlos das zudem waere zeigt die Sache mit dem Kaffee ausgeben..

2 davon trinke nun ich und 2 vetrschenke ich weiter nachdem ich die Situation bildlich festgehalten habe:

Nach etwas Schlaf zum Tanzen in’s Insonia, wo ich nun auch halbwegs als Stammgast akzeptiert werde, denn nu ist der Mindestverzehr fuer mich auch bereits seitens der Tuersteher auf die Haelfte reduziert. Die Nacht mit DJ Santo aus Lisabon gehoert zu meinen 50 geilsten Partys. DJ Santo spielte auch schon auf BOOM und fliegt nach 2 weiteren Naechten hier nach Budapest, was auch sein T-Shirt schon verraet...
Bilder zum Insonia unter dem Label Insonia oder (ein Teil) unter http://azoren2007.blogspot.com/2007/02/dj-santo-lisboa-plays-nice.html#links

23,12 km in 1’40“54, 13,7 Durchschnitt, 45,5 km/h Maximal, 410 Höhenmeter, 207 m Maximale Höhe, Durchschnittssteigung 5 %, Maximale Steigung 17 %