Beeplog.de - Kostenlose Blogs Hier kostenloses Blog erstellen    Nächstes Blog   

Per Rad und Fuss durchs Exil

Hintergrund siehe http://de.indymedia.org/2007/01/167067.shtml



Du befindest dich in der Kategorie: Allgemeines

Dienstag, 23. Januar 2007

Gedanken zur Zeit

Von azoren2007, 23:30

Der heutige Eintrag findet sich auch unter: http://www.de.indymedia.org/2007/01/166787.shtml und nimmt Bezug auf http://de.indymedia.org/2007/01/167067.shtml

Wer die angehangenen Bilder zum heutigen Tag in gross sehen will muss Sie anklicken, wenn sie nicht angezeigt werden sollten... (dann geht´s!)

Montag 22.01.2007 / Dienstag 23.01.2007 35. Tag auf Faial

Ort: Horta (nach 44 Stunden auf offener See/Fischerboot)

Nur wenig Schlaf nach dem vielen Schlaf auf dem Fischerboot. Ich vermisse die Wellenbewegung (1-5m Wellengang) – gut das die naechsten 3 Naechte wieder anders werden (sollen..) Guter Regen am fruehen Morgen.

Ich merke, das ich als Journalist gegen Nationalisten gefaehrlich lebe, wo gerade in der Tuerkei ein Journalist von einem 17 jaehrigen ermordet wurde. Angestiftet von einem extremen Nationalisten.

Ich kann es nicht nachvollziehen, das ich in Deutschland kaum Solidaritaet erfahre. Bin ich so ein schlechter Mensch? Es ist doch wohl kein Verfolgungswahn (wie mir auf indymedia vorgeworfen wurde..), wenn ich meine Verfolgung AKTIV erlebe. Es sind doch Tatsachen, wenn ich sogar fotografisch festhalten konnte, das meine Materialien beschlagnahmt wurden. Jeder kann selber nachrecherchieren, das all meine Webseiten, die irgendwo (!) irgendein durchgestrichenes, zerbrochenes Hakenkreuzverbotszeichen zeigten GESPERRT sind. TATSACHEN sind doch kein Verfolgungswahn!

Ich kann es alles nicht begreifen! Ich kann dazu nicht begreifen, wieso Oesterreich noch radikaler gegen mich vorgeht mit der Loeschung aller Inhalte. 1% davon betraf nur die derzeitige Diskussion. 99 % nicht! Es waere wirklich ausreichend – wenn auch nicht einzusehen – gewesen, die betreffenden GIF-Dateien einfach zu loeschen. Zudem die Verwendung zur Dokumentation (86 STGB (3)) und eindeutig gegen Nationalsozialismus (86 STGB (2)) ganz klar NACH DEM GESETZESTEXT (der derzeitige, ohne Aenderung schon!) AUSDRUECKLICH ERLAUBT ist.

Der Gesetzestext ist voellig klar formuliert und bedarf somit nicht mal einer Aenderung. Ein Gesetzestext muss doch immer GANZ zitiert werden und kann nicht je nachdem welcher politischen couloer der Anwender ist in der einen oder anderen Weise verkuerzt dargestellt werden.

Nun steht die unloesbare Aufgabe an, in einer auf Zettelchen aufbauenden Buerokratie 10 Riesennaegel fuer 1 €74 in Sekundenkleber fuer 1/3tel des Preises umtauschen zu woollen, oder jemanden zu finden, der diese Naegel z. Bsp. Als Zimmermann, gebrauchen kann. Ohne Zettelchen, das selber nicht mal einen cent wert ist, hat hier keinerlei Material den Wert auch nur eines 10tel cent. Mensch will einfach nicht ein einziges mal die Scheuklappen rechts und links zur Seite klappen. Die Menschheit in diesem auf Zahlen aufbauenden kapitalistischen System, ist einfach verrueckt nach Regeln, die nur das Ziel haben, die Macht der Regierung zu erhalten. Genau durch diesen Glauben an Regeln und die Einfaeltigkeit des Menschen zu Glauben, das diejenigen, die die Macht haben, ihre eigenen Regeln genau befolgen, ist es moeglich gewesen, das der Geschaftsfuehrer von Beepworld David Finkenstädt, gegen sein eigens Gewissen verstossen hat und gegen seinen Glauben meine Seite gesperrt hat!

Vor meinem 2. Termin mit dem Buergermeister John Castro (Fotos vom 1. Treffen im Anhang) esse ich ein 3. mal im A Avore. Heute gibt es beim Buffet, das immer eine andere Fischart aufweist, wodurch die 7 € angemessen sind, da sonst nur ein Fischgericht schon so viel kostet (…) diese 2. Art von kleinen Fischen (Stichlinge), die samt Kopf und Graeten gegessen warden, wie fritierte knusprige Sardienen. Groessere Exemplare dieser CHICHARROs haben allerdings schon ein paar “dornige Teile” und sind in der Mitte auch nicht so lecker knusprig.

Die Bedienung ist nicht bereit, (aus buerokratischen Gruenden natuerlich, wie soll es anders sein..) die restlichen Haehnchenstuecke auf meinem Teller bis nach meinem Termin aufzuheben. Dann halt nicht. Diese einfaeltigen Buerokraten begreifen halt nicht, das Sie durch diesen fehlenden Kundenservice fuers naechste mal einen Gast verlieren und somit an Ihrem eigenen Einkommen nagen.

Puenktlich um 14.00 bin ich im Rathaus. Doch der Sekretaer von John Castro ist nicht da und als er (nach 20-30 min..) kommt. Stellt sich heraus, das er den Termin mit John gar nicht vereinbart hat! Und das, obwohl ich ihn sogar per Mail konformieren sollte, was ich am gleichen Tag der Terminvereinbarung tat. Eine Rueckmail hat er fuer nicht noetig erhalten. Das muss Mensch sich einmal vorstellen, das da jemand ggf fuer 200 € Reisekosten von Terceira oder einer anderen der 8 weiteren Inseln einfliegt, um zu erfahren, das dieser Termin nur der Terminvereinbarung fuer einen Termin in weiteren 2 Wochen gedient hat. Reine Veraschung. Wenigstens erfahre ich, das John heute 16.00 nach Lisabon fliegt.

Ich verzichte auf weitere Termine und organisiere mir das selber. Ich frage Media Media im Café Teatro, ob

ich meine Sachen dort lassen duerfe. Dies muesse ich Paulo fragen, der vieleicht im Café Picina ist. Dort ist er nicht. Anarchistisch frage ich einen Gast, den ich am abend Gast

im Café Teatro kennen lernte und plaziere meinen Krams einfach in einer “trockenen” Ecke auf der Terasse.Genauso wie Fernando Menezes treffe ich John

John

so ein 2. mal kurz vor Abflug im Flughafen. Das ist hier wohl der einfachste Punkt Politiker zu treffen, da diese dort zur Durchfuehrung Ihrer Amtsgeschaefte halt einfach zu einer bestimmeten Zeit sein muessen und zwischen Check In und Abflug ohnehin etwas Leerlauf ohne laestige Sekretaere haben. Ich will einfach das denen bekannt ist, was in Deutschland abgeht, nicht das es hinterher wieder heist, es haette ja keiner gewusst…

Ich unterhalte mich mit John auch ueber Internet. Schon interessant, das mir ein Buergermeister raet Photoshop illegal aus dem Internet zu laden… Und bezueglich der Einbahnstrassenproblematik der Stadt sagt er mir, das diese nicht fuer mich gelten wuerde. Waehrend in D-Land Schilder dies expliziet erlauben muessen, (per Rad entgegen die Einbahnstr. zu rudern), ginge es hier auch ohne solche Schilder.

Erleben tue ich dies aber ganz anders, denn der Hortajenses ist voellig in seiner Buerokratie gefangen und macht den anarchistischen Radler an, egal wieviel Platz ist. Halt nur um im “Recht” zu sein. John sagt mir ich solle dann sagen, das er es mir erlaubt haette… Hab aber keinen Bock drauf, mich mit den Einheimischen wegen solchem Kleinkrams anzulegen. Bin halt ZU GAST hier..

Dann erkunde ich weiter im kraeftigen Dauerregen, der erst nach 24 h enden wird, die Kueste um Castelo Branco Das prasselnde Erlebnis des Tages wird noch verstaerkt durch Suess und Salzwasserduschen unterhalb des Flughafens. Nach prasselndem Wasser bin ich wirklich verrueckt!

Ansonsten bin ich einfach anders in so vielen Dingen. Es gibt da eben 2 verschiedene Arten des Verruecktseins: Das psychische und eben das angenehme anders als die Verdammte Masse an Einheitsdenkern zu sein…

Angesichts des wohl die ganze Woche unverminderten Wellengangs, verwundert es mich nicht, das die Açor Ocidental zum vereinbarten Zeitpunkt verlassen im Hafen schaukelt.Allerdings haette schon jemand Bescheid sagen koennen. Egal – ich bin nicht darauf angewiesen und das wichtigste – den Fischeralltag in aufgewuehlter See auf relativ kleinem Boot im offenen Meer zu erleben – habe ich hinter mir..

45,38 km in 3h03”37 Max 47 km/h Durchschnitt 14,8 km/h, 669 HM, Max.Hoehe 203 m 4% Durchschnittssteigung, 21% maximal

PS In dem folgenden  Artikel   http://www1.de.indymedia.org/2007/01/166107.shtml befindet sich die Adresse des Aussenministeriums. Wer solidarisch ist sollte die Herrn dort wissen lassen, was er von der Verfolgung von Antifaschisten in Deutschland haelt. Die groeste Wirkung hat dies natuerlich aus dem Ausland heraus, da Deutschland diese Nazizeichen ja lt. Begruendung des LG Stuttgart nicht will, da sie im Ausland missverstanden werden koennten. Mit anderen Worten soll das Ausland nicht (mehr weiter) mitbekommen, das es in D-Land wieder ein Problem mit Nationalisten gibt. Genau dem moechte ich mit meiner politischen Aktivitaet gegen Deutschland aus dem Ausland heraus entgegen wirken. Das portugisische Fernsehen berichtete bereits in 3 Nachrichtensendungen (davon eine ueberregional/landesweit incl Azoren) Das muss die Bundesregierung nun nur noch mitbekommen um der unglaublichen Verfolgung statt Foerderung von Antifaschisten endlich entschieden entgegenzuwirken. Bis das passiert bleibe ich “unterwegs” und letztlich nicht greifbar.